donderdag 21 augustus 2008

Über Hundefutter...

Die Hundefütterer scheinen in zwei Lager geteilt zu sein: die für Fertigfutter und gegen selbstzubereitete Mahlzeiten und diejenigen die Fertig (Trocken)futter gleichsetzen mit einem Mordversuch auf den Hund und auf rohe Fleisch- und Knochen Fütterung schwören. Wenn man den einen zuhört, ist man erstaunt, dass überhaupt ein Hund überlebt hat, der Trockenfutter bekommt, die anderen sind vom Gegenteil überzeugt. Was beide Lager gemeinsam haben: Die Fütterung der Hunde ist sehr wichtig. Der Hund wird oft ausgewogener ernährt als die Kinder, bei denen so mancher fettiger Happen, Süssigkeiten ohne Ende, Cola und Chips im Bauch verschwinden. Als ob das so artgerecht ist, von der Gesundheit ganz zu schweigen. Irgendwie sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass Kinder, wenn man nur ein bisschen darauf achtet, schon alle notwendigen Nährstoffe bekommen. Hunde dagegen, die Jahrtausende von unserem Müll gelebt haben und noch immer leben – unsere Haushunde formen nur einen Bruchteil der totalen Hundepopulation – und die den grössten Dreck noch verwerten und umsetzen können, werden pingelich genau ernährt, alle Nährstoffe müssen immer und in der besten Qualität im Futter enthalten sein, die Ernährung des Hundes wird zur Religion. In Internetforen entstehen beinah Kriege zwischen Anhängern der einen oder anderen Futterphilosophie. Wenn nur ein Bruchteil dieser Aufmerksamkeit Kindern der dritten Welt zukommen würde...

Wer davon enorm profitiert, ist die Futtermittelindustrie. Ray Coppinger schreibt in seinem Buch „Dogs“ , dass er mal (auf der Rückseite einer Tüte seines Lieblingshundefutters J) berechnet hat, dass allein in den USA mehrere Billionen Dollar jährlich an Hundefutter ausgegeben werden.

Der Wunsch vereinzelter Hundebesitzer, ihren Hund artgerechter zu ernähren als mit langweiligem Trockenfutter, schöpfte sofort eine andere Industrie, nämlich die des Frischfutters. Zahllose Bücher wurden geschrieben über die BARF (Bones And Raw Food) Fütterungsmethoden und weil man in den Städten keine Bauern um die Ecke hat um sich den Pansen und die Hühnerhälse zu beschaffen, boomen die Internetläden die Fleisch und Knochen nach Haus liefern, komfortabel verpackt und schon kleingeschnitten so dass man sich die Finger nicht schmutzig zu machen braucht.

Und es geht alles ums Geld. Der eine macht sich Sorgen um seinen Hund und will alles richtig machen, der andere bemüht sich sehr darum dass der fortdauernde Zweifel bleibt ob man auch alles richtig macht – und bietet dann natürlich auch genau das richtige Futter an. Wenn einer unbesorgt seinen Hund ernährt, bringt er ja kein Geld ein. Vielleicht gibt er dem Hund Reste vom Tisch oder Sachen aus dem Kühlschrank, die über dem Datum sind. Zwischendurch kauft er mal eine Tüte Hundefutter oder nimmt auch mal was vom Metzger mit. Der Hund findet das super. Es ist spannend, abwechslungsreich und meistens lecker.

Hunde und Hühnerknochen

Hunde dürfen keine (Hühner)knochen fressen.

Jeder Bauer kennt das Bild: Nachts sind Wölfe (Füchse, Hunde) im Hühnerstall gewesen. Alle Hühner weg… und rund um den Hühnerstall liegen die toten Hühnermörder – elend verreckt durch das Fressen von Hühnerknochen!

Fabel oder Fakt – wie kommt dieses weitverbreitete Verbot in die Welt?

Tierärzte raten meist ab von der Fütterung mit Knochen. Wahrscheinlich haben sie dafür gute Gründe, denn sie sind diejenigen, die den Hund wieder reparieren müssen wenn er von innen durch steckengebliebene Knochenstücke kaputtgegangen ist. Was aber nichts aussagt über die Frage, ob Knochen nun schädlich sind für den Hund oder nicht – Tierärzte bekommen schliesslich auch alle angefahrenen Hunde auf ihren Tisch, was aber kein Grund ist ein allgemeines Strassenverbot für Hunde einzuführen. Hunde sollten Strassen nur angeleint und in Begleitung Erwachsener betreten und so ist es auch mit der Fütterung von Knochen. Erhitzte / gekochte Knochen sind gefährlich, weil sie hart werden und splittern und sind daher tabu. Hunde, die ihr Futter herunterschlingen, sollten nur Knochen bekommen, die gross genug sind, um erst geknackt zu werden bevor sie in den Magen befördert werden. Truthahnhälse sollten, aber nur wenn der Hund schlingt statt zu kauen, erst plattgeschlagen werden, denn sie sind klein genug, um heruntergeschlungen zu werden aber zu gross um problemlos im Magen verdaut zu werden oder den Magen zu verlassen. Knochen sollten zu 50% aus Fleisch bestehen – sonst wird der Kot so hart, dass der Hundedarm verstopft und das Kalzium-Phosphor Verhältnis nicht mehr stimmt. Ergo: Unreflektierte Knochenfütterung ist nicht gut und kann sogar schädlich sein. Es gibt sogar Rassen (z.B. brachyzephale (=rundköpfige, kurzschnauzige) Rassen mit Zahnfehlstellungen wie Vorbisse (wobei die Schneidezähne des Unterkiefers über die des Oberkiefers heraus stehen), die auf Grund ihrer - züchterisch erwünschten! Anatomie nicht mehr in der Lage sind Knochen so zu zerkleinern dass sie problemlos verdaut werden können. Aber Knochen fressen ist für die meisten Hunde eine artgerechte Ernährung und eine tolle Beschäftigung und es gibt keinen Grund für ein Verbot gegen rohe Hühnerknochen.